BLONDE COBRA: THE ART OF MAKING KIN

THE ART OF MAKING KIN

Filmprogramm kuratiert von BLONDE COBRA - Festival for Queer & Experimental Cinema

INHALTLICHE ANMERKUNGEN: (Familien-)Trauma, psychische Gesundheit, PTBS, Erwähnung von Gewalt, Erwähnung von Selbstmord, Erwähnung von Trans- / Queerphobie, leichte BDSM-Szene (Auspeitschen)

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‍Rauschende Bilder, rastloses reisen. Schamanische Tänze und magische Monster treffen auf Fragen, die endlich gestellt werden. Ein empowerndes Manifest für alle Überlebenden,Anerkennung von Schmerz und simultane Heilung. Das Kurzfilmprogramm THE ART OF MAKING KIN zeigt vier trans* und nicht-binäre Perspektiven auf die Themen Wahlfamilie,Herkunft, Queere Gemeinschaft und Trans* Futurismus. Es geht um die Suche nach einemZuhause, nach Zärtlichkeit und Heilung, in einer oftmals feindlichen Mehrheitsgesellschaft.Können wir “die Familie” endlich abschaffen? Ein emotionales Plädoyer, queere Kinships zu bilden und Utopien der Gemeinschaft zu wagen.

Programmlänge: 85 min

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Programmablauf und Filme:

Kurze Anmoderation von Blonde Cobra

ÜBERLEBENDEN-MANIFEST - DIE KUNST DER WAHLFAMILIE (Survivor Manifesto:The Art of Making Kin), Dan Dansen, D 2022, 11’, Englisch mit deutschen UT

LAMARCK, Marian Mayland, D 2022 , 28’, Deutsch mit engl. UT

ARIBADA, Simone(e) Jaikiriuma Paeteau & Natalia Escobar, D/COL 2022, 30‘, ChamíEmberá mit engl. UT

YOU ARE BORING!, Vika Kirchenbauer, D 2015, 13’40, Englisch mit deutschen UT

Filmbeschreibungen:

‍ÜBERLEBENDEN-MANIFEST - DIE KUNST DER WAHLFAMILIE , Dan Dansen, D 2022, 11’, Englisch mit deutschen UT‍

Wie wäre es in einer Gesellschaft zu leben, in der Menschen, die andere verletzt haben und Menschen, die verletzt wurden, zeitgleich heilen könnten? In einem hypnotischen Song nimmt der Experimentalfilm die Zuschauenden mit auf eine Reise von Verzweiflung hin zu Selbstliebe. Ein Farbenspiel aus Negativbildern rauscht an uns vorbei. Der Dokumentarfilm erzählt das Überleben von Trauma als hochentwickelte Fähigkeit. Die Stimmen der Überlebenden sprechen von der Notwendigkeit, zum Schmerz zu gehen, von ihrem Umgang mit Gewalt, von der Kunst, eine Wahlfamilie zu gestalten und von queerer Liebe. Von dort aus kann etwas anderes entstehen, eine andere Gesellschaft.

‍LAMARCK, Marian Mayland, D, 2022 , 28’, Deutsch mit engl. UT

Der Blick auf eine vom Braunkohletagebau verwüstete Landschaft, jahrzehntelange Grabungen und Verwüstungen. Es wird weiter gegraben, Schicht um Schicht wird abgetragen und Verborgenes freigelegt. Der Film “Lamarck” zeigt eine Familie, in der jedes Mitglied eine eigene Position in Raum und Zeit erhält, die Komplexität der Beziehungsgeflechte, der sich überlagernden Schichten, erahnt man nur. Eltern und Geschwister blicken zurück, erinnern und resümieren, dabei entfaltet sich einGewebe aus Fürsorge und Liebe, aus Schwere, Zwängen und Kontrolle. Alles verweist auf die Frage nach Gewordenheit. Was wird eigentlich weitergegeben? Welche Eigenschaften werden vererbt?Welches Verhalten ist Reproduktion? Und was bedeutet das für das eigene Leben, für Erziehung, fürGeschlechterrollen und für die Form der Kommunikation?

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‍ARIBADA, Simone(e) Jaikiriuma Paeteau & Natalia Escobar, D/COL 2022, 30‘, ChamíEmberá mit engl. UT‍

Inmitten eines kolumbianischen Orts des Kaffeeanbaus trifft das auferstandene Monster Aribada auf die Traviesas, eine Gruppe indigener trans* Frauen der Emberá, die um den Erhalt der indigenen Identität sowie der trans* Identität kämpfen. Das Magische, das Traumhafte und das Performative koexistieren in diesem Film und erschaffen ein ästhetisches und spirituelles Universum, in demFiktion und Realität zu einer transkulturellen Erzählung verschmelzen. Geleitet von der Schönheit undKraft ihrer Geister, beschließt Aribada, sich Las Traviesas anzuschließen und ihre eigene trans*futuristische Gemeinschaft zu gründen.

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‍YOU ARE BORING!, Vika Kirchenbauer, D 2015, 13’40, Englisch mit deutschen UT

Nach dem Boom der Serviceindustrie in den 2000er Jahren hat sich das Konzept der Arbeit in der neuen Ökonomie während des letzten Jahrzehnts noch einmal weiterentwickelt: zurErlebnisökonomie. Deren wichtigstes Ziel ist die Kreation eines Erlebnisses als kommerzielles Gut –ein Bühnenstück des Konsums, in das der Zuschauer emotional hineingezogen werden soll.Kirchenbauers Film hinterfragt die schwierige Beziehung von Betrachten und Betrachtet werden und stellt den noch jungen Erfolg queerer Kunst in einem professionellen und institutionalisierten Umfeld in den Kontext der neuen Ökonomie. Eine ironische Kritik an Repräsentationspolitik und derKommerzialisierung von queeren communities und Körpern.

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